Geschichte

C‘era una volta… die Geschichte der Banda

Die Banda di San Gallo wurde 1984 von einigen italienbegeisterten Amateurmusikern in St. Gallen als mediterrane Blasmusik gegründet. Als Vorlage dienten die Musikformationen, wie sie in den Filmen von Federico Fellini verschiedentlich vorkommen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich die Banda von der klassischen, schlichten Blasmusik zum konzertanten, anspruchsvollen Orchester. Das Repertoire besteht hauptsächlich aus Werken von Nino Rota, Komponist der Filmmusik der meisten Filmen Fellinis.

Federico Fellini

Federico Fellini wurde am 20. Januar 1920 in Rimini geboren. Er kam mit fünf Jahren auf eine Katholische Schule, die von Schwestern geleitet wurde. Er wuchs in einem Italien auf, in dem Mussolini und Papst Pius XII dominierten. Schon früh begeisterte Federico sich fürs Zeichnen und seit er 1930 seinen ersten Tonfilm sah, wuchs auch seine Begeisterung für dieses Medium. Jedoch hatte er auch andere Träume: Im selben Jahr lief er von zu Hause weg, um sich für kurze Zeit einem Zirkus anzuschließen.
1939 verließ er Rimini, um sich an der Universität Rom einzuschreiben. Nebenbei versucht er sich als Journalist beim Rundfunk und macht schon ein Jahr später seine ersten Erfahrungen als Drehbuchautor. Außerdem arbeitete er als Zeichner und Übersetzer von Comics für eine humoristische Wochenzeitschrift, verfasste Hörspiele und entwickelte Gags für den Komiker Macario.
1943 heiratet er die junge Schauspielerin Giulia Masina, die er bei seiner Rundfunkarbeit kennenlernte. Ein Jahr später durfte er erstmals als Drehbuchautor bei Roberto Rosselinis „Rome: Open City“ mitarbeiten und nach weiteren zwei Jahren saß er bei „Paisà“ sogar schon im Regieraum. Diese beiden Filme gehören zu den schönsten des italienischen Neorealismus. Als Drehbuchautor und Regieassistent war nun er maßgeblich an der Entwicklung dieses Stils beteiligt.
Seine ersten eigenen Filme „Der weiße Scheich“ und „Der Müßiggänger“ drehte er ab 1952. Bereits sein dritter Film „La strada“ (1954) wurde ein Welterfolg. Mit ihm wurde Fellini zum Star, er gewann seinen ersten Oscar für den besten ausländischen Film.
In seiner 40 Jahre dauernden Regie-Karriere inszenierte er zwanzig Spielfilme. De Liste der Preise, die er im Laufe der Zeit bekam, ist endlos lang. Er wurde 12 mal für den Oscar nominiert, gewann ihn jedoch nur zwei mal. Deshalb wurde Fellini 1993, in seinem Todesjahr, mit dem Ehren-Oscar ausgezeichnet.
Am 31. Oktober 1993 starb Federico Fellini an den Folgen eines Herzanfalls.

Nino Rota

Nino Rota wurde am 3. Dezember 1911 in Mailand geboren. Er wuchs in einem musikalischen Umfeld auf; seine Mutter war Pianistin und Tochter eines Komponisten. Die Aufführung eines Oratoriums des Zwölfjährigen brachte ihm den Ruf des Wunderkindes ein. Im gleichen Jahr trat er ins Mailänder Konservatorium ein. Nach einem kurzen Studium bei I. Pizzetti wechselte Rota 1926 nach Rom. Dort studierte er bei A. Casella und erhielt drei Jahre später sein Diplom am Konservatorium. Auf den Rat Arturo Toscaninis hin studierte er von 1931 bis 1932 am Curtis Institute Philadelphia Komposition (bei R. Scalero) und Dirigieren (bei F. Reiner). Er traf mit A. Copland zusammen und entdeckte amerikanische Volksgesänge, die großen Hollywood-Filme und die Musik Gershwins für sich.
Nach seiner Rückkehr nach Italien erregte Rota die Aufmerksamkeit von Publikum und Presse durch Orchesterwerke und Kammermusik. Nach dem zweiten Weltkrieg verließ ihn die Gunst der Kritik, weil sein Stil als anachronistisch galt. Diese Meinung wurde durch seine Hinwendung zur Filmmusik verstärkt. Er schrieb aber weiterhin mit beachtlichem Erfolg Werke für den Konzertsaal und die Oper. Im Jahr 1939 bekam Rota einen Lehrauftrag am Konservatorium in Bari und war dort 1950 bis 1977 Direktor. 1952 begann die Zusammenarbeit mit Federico Fellini, die bis zu Rotas Tod anhielt. Insgesamt schrieb Rota 150 Filmmusiken und arbeitete u.a. mit Visconti, Fellini, Zeffirelli und F. F. Coppola zusammen.
Rota starb am 10. April 1979 in Rom. Sein Werk umfasst 10 Opern sowie 23 Ballett- und Bühnenkompositionen, 3 Symphonien, 3 Klavierkonzerte, 3 Violoncellokonzerte, Kammermusik und Chorwerke.